64. Woche

Samstag 2. Februar 2013
Wie ja angekündigt, berichten wir Euch heute von unserem Ausflug nach Ko Yao Noi, der allerdings schon letzte Woche stattgefunden hat. Darum vorerst ein kurzer Rückblick auf diese Woche, bevor wir in die letzte Woche eintauchen. Diese Woche waren es für uns 4 Nachtwachen, da wir ja letzte Woche eben diesen Ausflug gemacht haben und mit Tiu eine Nachtwache abgetauscht hatten.
Diese Woche war ehrlich gesagt nicht immer einfach, denn am Dienstag und Mittwoch war Opa nicht unbedingt liebenswert. Er schrie den ganzen Tag und die halbe Nacht „Hallo, hallo“, selbst wenn wir einen halben Meter vor ihm standen und schlug anschliessend aggressiv mit einer für sein Alter erstaunlichen Kraft wild um sich herum. So was hatten wir bis jetzt noch nicht erlebt und irgendwie hatten wir den Eindruck, dass er uns gar nicht wahrnahm, sondern irgendwie Halluzinationen hatte.
Der Eindruck wurde bestätigt dadurch, dass er uns am nächsten Tag das erste Mal nicht mal mehr erkannte und fragte, wer wir seien. In der zweiten Hälfte der Woche hat er sich glücklicherweise aber wieder etwas beruhigt.

Ein erster Ausblick auf unsere Tour in die Phang-Nga Bucht, eine wirklich märchenhafte Gegend
Diese Woche war für das Resort hier gleichzeitig auch die betriebsamste Woche. Erstmals kamen all die Tourengruppen jeden Tag aufs Neue, nachdem sie vorher mit fast 3 Monaten Verspätung das erste Mal am Sylvester kamen. Wir hatten ja schlimme Befürchtungen, denn unser Eindruck der russischen Touristen war geprägt von unseren Erlebnissen in der Türkei, wo wir beispielsweise in einem muslimischen Dorf im Inland Russen aus einem Bus in Tanga’s aussteigen sahen, was uns doch sehr befremdete.
Doch „unsere“ Russen hier scheinen aus anderem Holz geschnitzt zu sein. Sie sind alle sehr freundlich, haben gute Sitten und sprechen meist sogar englisch. Anscheinend haben wir es hier mit einer neuen russischen Mittelklasse zu tun, die sehr zivilisiert ist. Und anscheinend scheint die Türkei für die Russen in etwa wie das Ballermann-Mallorca für die Deutschen oder der balinesische Kuta-Beach für die Australier zu sein, anders können wir uns diese Unterschiede nicht erklären.
Wer hier mehr Lärm am Abend macht, sind überraschenderweise die SiBoyaner und nicht wie befürchtet, sich tot-drinkende Russen. Die sind nämlich nach einem 10 Stunden-Trip auf dem Meer so kaputt, dass meist schon um 9 oder 10 Uhr alle zu Bett gegangen sind.

Wirklich atemberaubende Aussichten
Eine positive neue Verbesserung haben wir auch den Russen zu verdanken, denn dank all dieser neuen Touristen, die iPhone und iPads mitbringen hat das alte Internet-W-Lan-Netz im Restaurant, dass über Satellit gespeist war, nicht mehr ausgereicht. So haben wir seit letztem Sonntag im Restaurant sogar über eine Peer to Peer Funkverbindung einen Internet-Anschluss mit mindestens 10 MB/s, eigentlich sollten es sogar 30MB/s sein.
Man stelle sich vor: als wir angekommen sind vor 15 Monaten, hatten wir, wenn die Verbindung gut war, im Restaurant 200-300kB/s Download-Rate – dann hatten wir unseren eigenen Satelliten-Anschluss der uns manchmal bis 600kB/s brachte. Seit ungefähr September haben wir daheim via eine Air Card nun einen 3G-Zugang der anfangs 2 MB/s und nun meist 5-6 MB/s Download brachte. Und nun haben wir im Restaurant sogar mindestens 10 bis gar 30 MB/s zur Verfügung. Das heisst also, wir haben nun innert 15 Monaten eine Verhundert-Fachung der Internet-Geschwindigkeit erlebt…
Und da behaupten Leute noch ernsthaft Thailand sei ein Drittwelt-Land – diese Geschwindigkeit wird es wohl auch heute noch an nur wenigen abseits gelegenen Orten in der Schweiz geben.

Das Pier in Ao Thalen
Nun aber, wie versprochen, zu unserem Ausflug nach Koh Yao Noi, zu deutsch die kleine lange Insel. Diese liegt in etwa 30km Landweg und weitere 20km Seeweg westlich von Krabi. Am Dienstag Mittag fuhren wir gleich nach unserer Schule mit dem Motorrad los und stellten dieses dann in Ao Thelen für zwei Tage auf einen von einem Lebensmittel-Shop überwachten Parkplatz ab (denn es ist ja noch neu, was an dem roten Nummernschild nur unschwer zu erkennen ist und damit sicherlich für allfällige Diebe eine fette Beute).
Dann stiegen wir auf die Fähre um, die uns durch eine bereits zauberhafte Insellandschaft in 50 Minuten an den Pier von Koh Yao Noi brachte. Dort wurden wir von Mister Ling, dem Resort-Betreiber, von dem wir schon so viel Positives auf Koh SiBoya gehört hatten, abgeholt und Mam und Marco mit denen wir abgemacht hatten, warteten bereits auf uns, denn sie sind 2 Tage vorher angereist.

Ein Bild von der Anreise

Willkommen auf Koh Yao Noi
Der erste Eindruck überraschte uns etwas, denn wir hatten nicht so viele Autos auf dieser Insel erwartet. Doch die Insel ist einiges grösser als Koh SiBoya und hat mit 3000 Einwohner auch rund 3mal mehr Einheimische. Trotzdem ist die Insel immer noch sehr ruhig und angenehm und kein Touristen-Stress erwartete uns.
Das Resort, in das wir dann eincheckten, war wirklich wunderschön gelegen. Über einer Bucht war es in den Hang gebaut und bot wunderschöne Ausblicke vom Balkon und vom Restaurant auf die nahen Inselgruppen. Und das ist an diesem Ort wirklich sehr faszinierend, auch wenn die darunter liegende Bucht nicht wirklich zum Baden geeignet ist, da der Strand noch flacher als in SiBoya abfällt und dazu noch mit Korallen-Splittern befrachtet ist.

Die Sicht aus dem Bungalow

Dasselbe mit anderen Lichtverhältnissen

Und hier das Ganze noch in Panorama-Ansicht (Klicken zum Vergrössern)
Das Essen im Restaurant war vorzüglich und wir wurden behandelt wie alte Stammgäste, die seit Jahren hierher kommen. Eine wundervolle Crew, immer ein Lächeln auf den Lippen, sorgte für unser Wohlergehen.

Der Ausblick aus dem Restaurant

Der Blick auf unser Bungalow von oben
Das eigentliche High-Light war dann aber die Boots-Tour am nächsten Tag in die Phang-Nga Bucht, den die war wie der Titel es sagt, schlichtweg atemberaubend. All diese Kalkstein-Formationen, die Mutter Natur da aus dem Meer gezaubert hat, kann man in Ihrer Schönheit kaum in Worten beschreiben, weshalb wir Euch auch viele Photo’s mitgebracht haben. Deshalb lassen wir nun auch die Bilder sprechen:

Ein Boot mit Liegefläche… (Bild von Marco)

… war wirklich gemütlich

Auf dem Weg…

…zu einem der ältesten (und grössten) Bäume der Region

Dieser älteste Baum im Panorama-Bild, bitte den Kopf drehen (Klicken zum Vergrössern)

Und eine weiter Aufnahme dieses Baumes im Panorama-Modus (Klicken zum Vergrössern)

Und dann gleich auch noch der Dschungel darum herum (Klicken zum Vergrössern)

Diese Blatt ist 1.50 Meter lang..

Im Mangroven-Wald

Ein Krebs, der seinen Höhlen-Zugang wirklich konsequent abgrenzt

Ein wunderschöner Zugang zu eben diesem Mangroven-Wald, der rund 5 Tage im Monat mit Wasser geflutet wird.

Auf dem Weg trafen wir wirklich per Zufall auf die Kayak-fahrenden Michael und Anette

Im Einsatz für schöne Foto’s (Bild von Marco)

Zwei Höhlen durften wir besichtigen…

…von denen eine am anderen Ende einen wunderschönen Ausblick auf einen See in der Insel bot…

… und die andere den Charakter einer richtig versteckten Piraten-Höhle hinterliess, was anscheinend auch wirklich so war.

Aber auch aus dieser Höhle wurden uns wunderschöne Ausblicke gewährt

Auf dem Meer dann wieder ein Panorama-Blick (Klicken zum Vergrössern)

Und noch ein weiterer… (Klicken zum Vergrössern)

Die Liegefläche auf unserem Boot…

… und die sonnenschützende Kabine

Immer wieder zogen wunderschöne Felsen an uns vorbei

Dann kamen wir kurzzeitig in touristisch mehr erschlossene Gebiete, hier der berühmte „James Bond Felsen“

Und hier ein Bild von dieser James Bond Insel, die wir wohl aus nachvollziehbaren Gründen vermieden, zu betreten.

Ein weiterer Touristen-Spot eine Insel weiter – wir kamen beim Anblick dieser Massen aber nicht auf die Idee auch ein solches Kayak zu mieten…

Dasselbe gilt für die offizielle Touristen-Verspeisungs-Stätte, die wir weiträumig umfuhren…

…nicht ganz so schnell wie diese Boote…

…dafür war unser etwas spätes Mittagsessen-Platz um einiges beschaulicher, denn wir waren da die einzigen (und es hat auch niemand Farb-Luftballons an die Wand geworfen, denn die Farben sind echt).

Zum Abschluss dann noch ein Blick auf einen dieser Power-Motoren, als wir dann am Hafen zurück wieder ankamen.
Am nächsten Tag ging es dann wieder zurück über andere Inselgruppen zum Festland und wir hatten da eine schöne Erinnerung, denn diese Inselgruppen hatten wir vor zwei Jahren erkundet. In rund 1 ½ Stunden waren wir dann auch vom Festland-Pier nachher wieder daheim, was zeigt, wie nahe diese Natur-Schönheiten von uns aus gelegen sind.

Ein letztes Bild von der Rückreise
Nun wir genossen diesen Ausflug wirklich sehr und möchten Euch ja nicht neidisch machen, aber wir gehen nächsten Dienstag und Mittwoch bereits wieder auf einen Ausflug. Diesmal geht es mit einer 8-köpfigen Gruppe aus SiBoya nach Khao Sok, wo wir im Inland einen Nationalpark, der ebenfalls wunderschön mit seinen Flüssen und Seen und ähnlichen Bergen sein soll, geniessen werden. Wir nutzen die Zeit im Moment aus, wo wir solche Ausflüge auch kostenmässig mit andern teilen können, denn in der Off-Season, könnten wir solche Ausflüge alleine schon aus Kostengründen nicht auf eigene Faust machen. Daher werdet Ihr schon im nächsten Blog wohl wieder wunderschöne Bilder sehen.
Bis dann grüssen wir Euch aus SiBoya, wo seit nun bald zwei Wochen nun endlich der Saison angemessene Sonnentage und Temperaturen herrschen. Davon senden wir Euch mit unserem Blog ein Stück nach Hause.